Sophia Frätzer
Unsere Patienten und alle in der Praxis vermissen sie schon jetzt: Sophia Frätzer hat bei uns eine wichtige Etappe auf ihrem Weg zur Fachärztin höchst erfolgreich absolviert. Während ihrer Praxis-Station hat sie ihren sicheren medizinischen Blick weiter geschult, ihr Fachwissen vertieft, sich mit den organisatorischen Abläufen einer Facharztpraxis vertraut gemacht und neue, wertvolle Erfahrungen, wie zum Beispiel in der Laser-Behandlung, gesammelt. Die Sommermonate wird sie für Hospitationen in Berliner Kliniken und für ihre Prüfungsvorbereitung nutzen. Liebe Sophia, wir sind sicher, dass Sie auch vor dem Prüfungsausschuss überzeugen und begeistern werden! Wir danken Ihnen auch im Namen unserer Patienten und wünschen Ihnen weiterhin den besten Erfolg!
Terminpraxis
Wir führen eine Termin-Praxis. Für Patienten mit akuten (schmerzhaften) Beschwerden halten wir Zeitfenster offen. Vereinbaren Sie als Akutpatient bitte immer vorab telefonisch, per SMS oder per E-Mail einen Termin mit uns.
Falls Sie schon Patientin oder Patient bei uns sind, laden wir Sie gern ein, Anfragen zu Terminen, Folgerezepten, Überweisungen und Befunden über doctolib.de zu stellen.
Wieso Aufnahmestopp für Patienten?
Wartezimmer noch leer, doch vor der Tür warten die ersten Patienten
Interview mit Dr. Jánossy
Sie nehmen in ihrer Hautarztpraxis keine neuen Patienten an. Was heißt das genau?
Dr. J.: In Deutschland sind die Ausnahmen von der Pflicht eines Vertragsarztes, Patienten zu behandeln, sehr überschaubar. In meiner Hautarztpraxis in Hoppegarten begründen wir das Nichtaufnehmen von Neupatienten mit der Überlastung unserer Praxis.
Überlastung bedeutet zum Beispiel für die Arzthelferinnen eine Dauerbelastung aufgrund der engen Taktung der Termine. Dabei übernehmen meine Mitarbeiterinnen unter anderem im Sprechzimmer und im OP auch Aufgaben in der Assistenz- und Patientenversorgung. Zugleich müssen sie am Empfang und am Telefon Präsenz zeigen. Und auch noch die E-Mails und Nachrichten zeitnah abarbeiten.
Überlastet sind wir in den Brandenburger Arztpraxen aber vor allem wegen einer schon länger andauernden Entwicklung in der Ärzteversorgung.
Das Problem der Überlastung kann man also Ihrer Ansicht nach nicht mit mehr Einsatz oder besserer Praxisorganisation lösen?
Dr. J.: Meine Kollegen in Hönow und Strausberg haben ihre Praxen aufgegeben, weil sie keine Nachfolger gefunden haben. In der hautärztlichen Praxis Bad Freienwalde werden wiederum nur Privatpatienten und Selbstzahler angenommen.
Wohin sollen sich also die Menschen in Märkisch-Oderland wenden? Ärztliche Hilfe suchen eben auch Hochbetagte, auf einen Fahrdienst Angewiesene, chronisch Erkrankte sowie die jungen Familien, die aus Berlin hierher gezogen sind. Unsere Arzthelferinnen können nur nach Berlin verweisen, mit viel Glück eine Terminlücke für eine Einmalbehandlung finden und die für Akut-Patienten reservierten Zeit-Slots vergeben.
Besteht also wenigstens die Chance auf eine einmalige Behandlung bei Ihnen?
Dr. J.: Immer wieder wird kurzfristig ein Termin frei. Dann hat man, wenn man uns anruft oder an kontakt@janossy schreibt, in der Tat bisweilen Glück.
Bedenken Sie jedoch, dass ich in meiner Praxis vielleicht als Erste im Umkreis die systemische Therapie eingeführt habe und dass die chronisch Erkrankten unter den Patienten in jedem Quartal viele der verfügbaren Termine belegen.
Woher weiß ich eigentlich, dass ich ein Akutpatient bin und ein Recht auf Behandlung habe?
Dr. J.: Sollte Ihr Leben in Gefahr sein oder sollten Sie der begründeten Ansicht sein, dass Ihnen schwere und nicht wieder gut zu machende gesundheitliche Schäden drohen, dann sind ich und die Weiterbildungsassistenten Sophia Frätzer und Tamim Ashtar selbstverständlich für Sie da.
Eine akute Notfallsituation definieren wir dabei keinesfalls zu streng. Falls Sie also plötzlich einen brennender Schmerz verspüren und eine halbseitige, bandförmige Serie von Bläschen am Oberkörper entdecken, dann können und sollten Sie ihren Verdacht auf Herpes zoster möglichst zeitnah bei uns abklären lassen.
Andererseits werden wir am Praxisempfang keine besondere Notfallsituation erkennen und Sie nicht zwischen unsere Terminpatienten schieben, nur weil Sie einen akuten Verdacht auf Nagelpilz haben.
Sind Sie als Ärztin also doch nicht verpflichtet, alle Patienten anzunehmen?
Dr. J.: Ich übe meinen Heilberuf gern aus und fühle mich absolut nicht dazu berufen, Patienten von meiner Praxis fernzuhalten. Doch ganz Märkisch-Oderland plus viele Grenzberliner passen eben nicht in ein einziges Wartezimmer. Als Berufsstarterin habe ich mich damals inmitten der Ärzteschwemme freigeschwommen. Heute fehlt es in Brandenburg wie überall an Medizinern und fachkundigen Mitarbeitern.
Wo findet man heute noch einen Facharzt? Und bei wem kann man sich über die schlechte ärztliche Versorgung in der Region beschweren?
Dr. J.: Wir spüren immer noch Kollegen in Berlin auf, die freie Kapazitäten haben und geben die Telefonnummern gern weiter. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, bei Vertretern der Gemeinden und des Landes haben wir ja selbst schon auf die unhaltbare Versorgungslage im Facharztbereich hingewiesen. Übrigens ermögliche ich seit Jahren jungen Kollegen die Weiterbildung zum Facharzt. Ohne deren Engagement und ohne ihre Bereitschaft, von Berlin zu uns an den Stadtrand zu fahren, würde es um die Patientenversorgung noch schlechter bestellt sein.
Für Privatpatienten, Laserbehandlungen, ästhetische Behandlungen haben Sie aber dennoch freie Termine?
Dr. J.: Auch für Privatpatienten und für die Inanspruchnahme von individuellen Gesundheitsleistungen (die sogenannten IGel) haben sich bei uns die Wartezeiten für die Patienten deutlich verlängert. In der ästhetischen Dermatologie biete ich ausschließlich Leistungen an, die aus guten Gründen nur von einem Facharzt durchgeführt werden dürfen. Wo ein Eingriff unter die Haut geht, hat die Kosmetik nichts verloren. Als Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Zusatzbezeichnung Allergologie, decke ich in meiner Praxis in der Tat ein breites Spektrum ab.
(29.4.2023)